Anton von Webern
Streich- und Zupfinstrumente
Anton von Webern composer
date of birth: 03.12.1883
date of death: 15.09.1945
Bereits aus der Klagenfurter Periode (1899) sind zwei Stücke für Cello und Klavier aus Weberns Hand bekannt. Weberns frühe, zu Lebzeiten nicht aufgeführte Stücke (Im Sommerwind, 1904; Langsamer Satz, 1905) stehen noch deutlich in der Tradition der Spätromantik. Darauf folgte, beginnend 1908/1909 mit den Liedern nach Stefan George, eine lange atonale Phase, die den Ruf Weberns als eines Vertreters des musikalischen Expressionismus begründete. Bis 1914 entstanden Stücke von aphoristischer Kürze. 1924/1925 wendete Webern dann erstmals Schönbergs Zwölftontechnik an. Während Schönberg und Alban Berg diese Technik für große Formen anwendeten, vollendete sich die Kunst Weberns in der kleinen, hochkonzentrierten Form und er begann seine Diamanten zu schleifen, seine blitzenden Diamanten, von deren Minen er eine so vollkommene Kenntnis hatte wie Igor Strawinski es einmal ausdrückte.
Von da an konzentrierte sich Webern auf die Organisation der Struktur neben der Ordnung der Tonhöhen auch die der Dauern und der Dynamik. György Ligeti hat in Salzburger Vorträgen, bei denen er unter anderem die Bagatellen für Streichquartett op. 9 analysierte, deren komplexe Symmetrien gezeigt, und dafür den Ausdruck Prinzip der gestörten Ordnung geprägt. Eine konsequente, strenge Regelhaftigkeit in der Festlegung der musikalischen Parameter nahmen nach dem Zweiten Weltkrieg die Komponisten der Darmstädter Schule vor, vor allem Pierre Boulez und Karlheinz Stockhausen, die Weberns Verfahren als erste übernahmen und zu Kompositionstechniken der seriellen Musik ausbauten.