Alfred G. Goodman composer
date of birth: 01.03.1919
date of death: 14.08.1999
Noch nach dem Machtantritt der Nazis besuchte er für ein halbes Jahr das Konservatorium der Hauptstadt Berlin, so die Nazi-Bezeichnung des ehemaligen Sternschen Konservatoriums. Das Hauptfach Klavier studierte er bei dem letzten jüdischen Lehrer des Konservatoriums, Theodor Schönberger. Die erste prägende Begegnung für sein künstlerisches Schaffen war die Begegnung mit Sigmund Petruschka (später Shabtai Petrushka), bei dem er seinen ersten Unterricht im Arrangieren erhielt. Sie lernten sich im Orchester des Jüdischen Kulturbundes kennen, in dem Alfred Goodman ab 1937 Schlagzeug spielte. In diese Zeit fällt auch seine erste Komposition: Lieder für Gesang und Klavier nach Texten von Julian Arendt, Arno Nadel und Ludwig Strauß, uraufgeführt von seiner Mutter in einem Konzert des Jüdischen Kulturbundes (nicht enthalten in der Werkliste Alfred Goodmans).
Alfred Goodmans Emigration aus dem Dritten Reich begann am 6. Apr. 1939. Über die Niederlande gelangte er nach London, wo er bis zum Erhalt des begehrten USA-Visums als Arrangeur unter dem Pseudonym Fred Manfeld bei der BBC und durch Vermittlung von Ernst Hermann Meyer vor allem im Emigranten-Kabarett Four and Twenty Black Sheep arbeitete.
Am 26. Jan. 1940 betrat er zum ersten Mal den Boden der Neuen Welt und sah dadurch seine Eltern wieder, denen die Auswanderung aus Deutschland in die USA in letzter Minute, im Dezember 1939, gelungen war. Nach dem Kriegseintritt der USA wurde Alfred Goodman zur US-Army eingezogen und damit 1943 eingebürgert. Am 13. Okt. 1943 wandelte er seinen Familiennamen von Guttmann in Goodman um. Er schrieb Arrangements zunächst in der Army und nach seiner Entlassung im Dezember 1943 als freischaffender Komponist, u. a. für die Big Bands von Jimmie Lunceford, Buddy Rich und Benny Goodman.
Im Jahre 1947 begann Alfred Goodman ein Kompositionsstudium an der Columbia University New York, das er 1953 mit dem Master of Arts abschloss. Seine Lehrer waren Otto Luening, mit dem er bis 1992 engen Kontakt unterhielt, Henry Cowell und Normand Lockwood. Im Juni 1948 heiratete er Edith Foehr, die, aus Trier stammend und als Halbjüdin in Deutschland verfolgt, seit 1935 in Amerika lebte. Lebenslang pflegte er freundschaftliche und künstlerische Kontakte zu dem Jazzpianisten Teddy Wilson und ab 1948 vor allem zu dem bedeutenden Filmkomponisten Alex North. 1949 erhielt er das Joseph-Mosenthal-Stipendium für Komposition. Darüber hinaus war er während des Studiums weiterhin als Arrangeur für Broadwayshows tätig. Als Pianist wirkte er 1951 anlässlich des ersten Todestages Kurt Weills u. a. gemeinsam mit Rudolph Goehr als rechte Hand von Ernst J. Aufricht bei den Gedenkkonzerten in der New Yorker Town Hall mit. Goodman arbeitete in der Folge als Editor bei Westminster Records in New York (1955), als Dozent für Komposition und Kontrapunkt an der Henry Street Settlement School (1957-1960), gab Instrumentationskurse an der Columbia University und wirkte als Komponist und Arrangeur für MovieTone. 1960 komponierte er die Bühnenmusik für das Theaterstück A Bride in the Morning von Hugo Claus in New York.
1958 und 1959 besuchte Alfred Goodman erstmals wieder Europa. Beflügelt durch mehrere Aufträge von verschiedenen ARD-Sendern, besonders vom WDR, kehrte Alfred Goodman 1960 endgültig nach Europa zurück und wählte ab 1961 München als zentralen Ort seines Wirkens. Im Jahre 1966 ging er mit Renate Rössig seine zweite Ehe ein. Das Ehepaar hat einen Sohn, Ronald. Nach einigen Jahren freier Tätigkeit als Komponist, Arrangeur und Musikwissenschaftler war Alfred Goodman von 1971-1985 fester Mitarbeiter des Bayerischen Rundfunks als Lektor für Ernste Musik. Von 1976-1990 unterrichtete er die Fächer Tonsatz, Kontrapunkt und Angewandte Musik (Vorlesungen über die Geschichte des Jazz) an der Staatlichen Hochschule für Musik München. 1972 promovierte er an der Technischen Universität Berlin bei Carl Dahlhaus mit einer Arbeit über Die amerikanischen Schüler Franz Liszts zum Dr. phil. Besondere Verdienste erwarb er sich 1965 durch die Begründung der bis 1973 andauernden Konzertreihe German-American Interpretation of Contemporary Music im Münchner Amerika-Haus, wofür er mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet wurde. Gemeinsam mit dem ehemaligen Cellisten der New Yorker Philharmoniker Milton Forstat veranstaltete er in dieser Zeit 50 Konzerte mit Werken von insgesamt 125 lebenden Komponisten aus Deutschland und Amerika. Für die Olympischen Sommerspiele 1972 in München komponierte Goodman die Olympia Hymne nach der Melodie von Spiros Samara, uraufgeführt anlässlich der Eröffnung der Spiele am 26. Aug. 1972. Das Attentat auf die israelische Olympiamannschaft regte ihn zu seinem Orchesterwerk Pro Memoria an, einer seiner wichtigsten Kompositionen. Nach dem Fall der Mauer wurde auf Grund der wachsenden Internationalität Berlin für ihn wieder interessant. Alfred Goodman zog deshalb Ende 1995 in seine Geburtsstadt zurück. Bis zu seinem plötzlichen Tod am 14. Aug. 1999 war er in der GEMA und in der Akademie der Künste aktiv. Sein Grab befindet sich auf dem Jüdischen Friedhof in Berlin-Weißensee.
Als Komponist verfolgte Alfred Goodman vor allem die Idee der Verschmelzung der E- und U-Musik. In diesem Sinne war für ihn Kurt Weill Vorbild. Beeinflusst sah er sich außerdem durch die Musik Igor Strawinskys, Béla Bartóks, des jungen Sergej Prokofjew und Dmitri Schostakowitschs. Die Dodekaphonie Arnold Schönbergs und der Zweiten Wiener Schule kannte er zwar von Haus aus, beeinflusste ihn aber nicht kreativ. Ein Teil seiner Werke ist noch nicht aufgeführt, darunter seine beiden Sinfonien (komponiert 1949 und 1962) und sein bedeutendes Vokalwerk Individuation für Sopran und Orchester nach Gedichten von Francisco Tanzer (1977). Die Partituren Alfred Goodmans befinden sich vollständig im Archiv der Akademie der Künste in Berlin.
Kleine Suite für Flöte, Oboe und Klarinette Alfred G. Goodman
Die Kleine Suite für Flöte, Oboe und Klarinette wurde 1968 in München uraufgeführt. Sie ist sonatenartig aufgebaut, dem schnellen ersten Satz folgt ein zweiter, der aus einem langsamen und einem schnellen Teil besteht. Die Komposition ist frei-tonal. Dank ihrer polyphonen Anlage sind alle drei Stimmen gleichwertig. Der jüdische Komponist Alfred G. Goodman (1919-1999) wurde in B ...
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