Hans Leo Hassler
Hans Leo Hassler composer / arranger
date of birth: 26.10.1564
date of death: 08.06.1612
Haßlers Werk steht an der Stilwende von der späten Renaissance-Polyphonie zu venezianisch-frühbarocker Klangentfaltung, sowie (in seinen Liedsätzen) zu schlichter, liedhafter Homophonie. Während seine Messen und Motetten meist noch dem kontrapunktisch-imitatorischen Prinzip in der Nachfolge eines Orlando di Lasso und eines Leonhard Lechners huldigen, entfalten seine mehrchörigen Werke, wie beispielsweise die 15-stimmige Motette Jubilate Deo oder sein 16-stimmiges Duo Seraphim bereits barocke Klangpracht nach dem Vorbild der venezianischen Mehrchörigkeit. Seine Werke zeichnen sich dabei nicht nur durch kontrapunktische Gelehrsamkeit, sondern auch durch höchste Anmut und Zartheit aus. In seinen vierstimmigen Bearbeitungen der gebräuchlichen Kirchenmelodien zeigt er, wie auch das Einfachste durch charaktervolle Bearbeitung bedeutsam werden kann.
Nicht weniger geschätzt als seine geistlichen Werke (Messen, Motetten etc.) waren seine Madrigale, Kanzonetten und deutschen weltlichen Lieder, darunter das später mit dem Text O Haupt voll Blut und Wunden in den protestantischen Kirchengesang aufgenommene Lied Mein Gmüt ist mir verwirret, welches sich nebst vielen anderen in seinem Lustgarten neuer deutscher Gesänge zu 48 Stimmen (Nürnberg 1601) findet. Eine neue Ausgabe seiner 1607 veröffentlichten Psalmen und christlichen Gesänge erschien 1777 zu Leipzig auf Befehl einer hohen Standesperson (der Prinzessin Amalie von Preußen, die von ihrem Lehrer Johann Philipp Kirnberger dazu angeregt worden war).
Bedeutend sind auch seine allerdings nicht sehr zahlreichen Orgelwerke. Ausgehend vom italienischen Stil seines Lehrers Andrea Gabrieli findet er zu einem eigenen Stil, der, wie auch sein Vokalwerk, den Übergang von der Orgelmusik der Renaissance zu barocken Modellen vorwegnimmt und so für den deutschen Orgelstil des 17. Jahrhunderts Bedeutung erlangt. Seine bedeutendste Instrumentalkomposition ist aber ein Cembalowerk, das Variationswerk Ich gieng einmal spatieren 31 mal verendert durch Herren J.L.H, das in seiner Zeit durch die Länge der Komposition (etwa 42 Minuten) und den mit ihr verbundenen Anspruch einzigartig ist. Der Einfluss dieses durchkomponierten Werks findet sich bei den Liedvariationen des 17. Jahrhunderts, beispielsweise bei Sweelinck und Scheidt, sowie noch bei Pachelbel.
Orgeltabulatur von Johann Woltz
Hans Leo Hassler
Tasten- und Balginstrumente


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