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Hill Song Nr. 1

Hill Song Nr. 1 Percy Aldridge Grainger / Arr. R. Mark Rogers

Titel / Title: Hill-Song Nr. 1
Herausgeber / Publisher: Southern Music Company
Instrumentation: Concert Band
Produkttyp / Product: Partitur + Stimmen
Serie / Series: Southern Music
Produkttyp / Product: Partitur + Stimmen
UPC: 884088721558

Publisher Code: RMR16CB||Als Student am Hoch'schen Konservatorium in Frankfurt ging Percy Grainger auf Distanz zum professoralen Konservativismus und studierte Komposition bei dem begabten Amateur Karl Klimsch. Er suchte Auswege aus der Dominanz von Diatonik und Chromatik und experimentierte mit exotischen Modi, wie sie sich auch in den Hill-Songs finden, in welchen er auch eine vom Bach-Studium beeinflußte 'demokratische Polyphonie' verwirklichen wollte, 'in der alle, oder die meisten, Stimmen gleiche Bedeutung genießen'. 1900 hörte Grainger auf einer ausgedehnten Reise die 'sehr rauh klingende ländliche Oboe (Piffero) in Italien, einige äußerst nasale ägyptische Doppelrohrblatt-Instrumente auf der Pariser Weltausstellung, und Dudelsäcke im schottischen Hochland'. Diese wilden und ungemilderten Klänge regten ihn zur Besetzung der ersten Fassung jenes Werkes an, das er 1901-02 komponierte: 2 Piccoloflöten, 6 Oboen, 6 Englischhörner, 6 Fagotte und 1 Kontrafagott. Er gab der Komposition den Titel Hill-Song, ausgehend vom Erlebnis einer dreitätigen Wanderung im westlichen Argyllshire in den schottischen Bergen als neue Gattungsidee: ohne jegliche thematische Wiederholung und ohne formale Ordnungsprinzipien, wie die scheinbar zufällige, nirgendwo gleiche Ordnung der Natur. Gleichwohl nahm die Komposition eine dreiteilige Gliederung an: der erste Teil ist In walking measure (In gehendem Zeitmaß), der mittlere Slow and dreamy (Langsam und träumerisch), der dritte beginnt in einem zwischen den vorhergehenden Abschnitten vermittelnden Zeitmaß, findet zurück zum Anfangstempo und endet langsam mit der Bezeichnung As from afar (Wie von ferne). Grainger beendete die Erstfassung am 1. September 1902. Als er im Juni 1903 für kurze Zeit bei Ferruccio Busoni studierte, war dieser begeistert von Hill-Song und lobte die einzigartige Inspiration. Doch Grainger begann, das Werk nicht als abgeschlossene Einheit zu betrachten, sondern als 'eine Erforschung von musikalisch-hügeligen Wegen, eine Sammlung von Spezies künftiger Hill-Songs, ein Katalog'.|1907 beschloß Grainger, die beiden Sorten Musik, die sich im ursprünglichen Hill-Song finden, zu trennen und daraus, wie er an Karen Holten schrieb, zwei Hill-Songs zu machen: '1, langsam, für Streicher (und vielleicht auch ein paar Stimmen) & 1, schnell & wild, für Holzbläser & vielleicht etwas Blech'. Im Sommer 1907 besuchte Grainger mit neuen Skizzen Edvard Grieg in Troldhaugen, und am 20. August vollendete er nach mühevoller Instrumentationsarbeit den schnellen Hill-Song für Blasorchester, der ungefähr zur Hälfte aus Material des ursprünglichen Hill-Song (1901-02) und zur Hälfte aus neuem Material bestand (drei Tage später legte er eine Fassung für zwei Klaviere zu vier Händen nach). Er konnte dieses neue Werk erstmals am 4. Mai 1911 komplett hören, worauf er umfangreiche Revisionen vornahm und Perkussion hinzufügte, bevor es am 25. Februar 1913 unter dem Titel Hill-Song (für 15 Holzbläser, 8 Blechbläser und 5 Schlaginstrumente) uraufgeführt wurde. Zu jenem Zeitpunkt bezeichnete Grainger das neue Werk als Hill-Song No. 1, da er noch beabsichtigte, das langsame Geschwisterstück anhand der Urfassung zu extrahieren und neu zu komponieren. Erst später änderte er den Titel des schnellen Blasorchester-werks in Hill-Song No. 2 um, denn 1920 kam er auf den ursprünglichen Hill-Song von 1901-02 zurück, zunächst in der Absicht, eine Fassung für Kammerorchester zu machen. Zuerst erstellte er einen Auszug für zwei Klaviere zu vier Händen, in welcher er vor allem die Takteinteilung vereinfachte, was primär eine Aufteilung der extrem weitgespannten Takte der Urfassung (bis hin zu 13/4) in kleinere Einheiten bedeutete. Nun experimentierte Grainger in abschnittsweise in Partitur gebrachten Versuchen mit der Instrumentation für die Neufassung des ursprünglichen Hill-Song, dem er endlich wieder den Titel Hill-Song No. 1 gab. Auf diese Weise kam er zu jener solistischen Ensemblebesetzung, die er als Room-Music 22-some (23-some at will) bezeichnete. Während der Experimente fand er im Sommer 1921 heraus, daß das ganze Stück, um einen Ganzton nach unten versetzt, wesentlich besser klang, und Ende 1921 vollendete er die Partiturskizze.|Im Januar 1923 ging Grainger nach Frankfurt, um die freundschaftlichen Bande mit Frederick Delius zu erneuern und diesem bei den Vorbereitungen zu einem Konzert zu helfen. Bei dieser Gelegenheit machte Grainger sechs Proben seines Hill-Song No.1, bei denen Delius zugegen war. Ein paar kleine Revisionen waren noch nötig, und Grainger war zufrieden mit der Instrumentation. Zu jener Zeit hatte die Universal Edition, die einen großen Teil von Delius' Werk verlegte, Interesse bekundet, weitere britische Musik in den Verlag zu nehmen. Delius empfahl Hill-Song No. 1. Da keine komplette Partitur existierte, ließ Grainger in Eile eine neue Partitur aus den vorhandenen Stimmen zusammenschreiben. Aus dieser Partitur, die 1924 bei Universal Edition erschienen ist, wurden wiederum Stimmen erstellt, in welchen sich allerdings nur die italienischen und nicht die englischen Vortragsanweisungen finden.|Am 26. April 1925 dirigierte Percy Grainger in New York die Uraufführung seines Hill-Song No. 1, gesetzt für Room-music 22-some. Doch kam es entgegen der Erwartungen des Komponisten und des verlegerischen Prestiges zu keinen weiteren Aufführungen bis 1947, was vor allem auf die aufwändige und ungewöhnliche Besetzung zurückzuführen ist, obwohl Grainger für die mutmaßlich schwer zu beschaffenden Sarrusophone und Saxophone in der Partitur Ersatzstimmen vorgesehen hatte ob es wirklich nur an der Schwierigkeit lag, Harmonium und Euphonium beizuschaffen, wenn die Dirigenten sich trotz Graingers intensiver Bemühungen des Werkes nicht annahmen? Für ihn war es ein wahres Desaster, schrieb er doch gegen Ende seines Lebens: 'Ich halte Hill-Song No. 1 für meine mit Abstand beste Komposition.'|In der Folge wandte sich Grainger wieder dem Hill-Song No.2 zu und erstellte 1929 eine Fassung für gewöhnlicheres Blasorchester, die recht erfolgreich wurde, jedoch siebzig Jahre lang nirgends im Druck erschien, bis sie von Bardic Edition herausgebracht wurde. 1940 machte er eine weitere Revision der Erstfassung von Hill-Song No. 2 (1907), und 1948 hatte er endlich eine Partitur fertiggestellt, die 1950 im Druck erschien und drei Aufführungsvarianten ermöglichte: für 24 Solobläser, für volles Blasorchester und für Symphonieorchester.|Während Hill-Song No. 2 im Blasorchesterrepertoire ziemlich populär wurde und unter Dirigenten wie Frederick Fennell schwungvolle Wiedergaben erfuhr, erwachte das Interesse an Hill-Song No.1 erst nach Graingers Tod zögerlich. Als besonders schwierig stellte sich nach den wenigen Aufführungen die Realisierung der Harmoniumstimme heraus, eines Instruments, das Grainger meisterlich spielte und dessen Möglichkeiten er in vollem Umfang ausnutzte, inklusive Vibratoeffekt, Pedaltonfixierung für bestimmte Töne, ein breite Palette unterschiedlicher Klangfarben, Oktavkopplungen nach oben wie nach unten etc. Bisher sind zwei Platteneinspielungen erschienen, die beide nicht in der vollständigen Originalinstrumentation aufgenommen wurden.
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Produktinformation
Bestellnummer: 117595
Schwierigkeitsgrad: 5
Dauer: 13:10 min
Seiten: -
Verlagsnummer: HL 03772148
EAN: 884088721558
Komponist: Percy Aldridge Grainger
Arrangeur: R. Mark Rogers
Verlag: Hal Leonard Publishing Co.
Besetzung: Blasorchester Noten / Concert Band

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