Hybris Borja Granell i Ciscar

Pflichtstück für die 2. Sektion des 43. Bandwettbewerbs der Comunitat Valenciana 2023

Die alten Griechen verstanden die Welt als ein Netz ständiger Spannung und Entspannung zwischen Göttern und Menschen, die durch eine nicht fassbare Grenze getrennt waren, Unsterbliche auf der einen, Sterbliche auf der anderen Seite. Es gab eine notwendige natürliche Ordnung, die das Universum beherrschte und die respektiert werden musste, eine Ordnung, die nicht übertreten werden durfte. Hubris oder Hybris ist ein Begriff, der mit "Maßlosigkeit" übersetzt werden kann und sich genau auf den Versuch bezieht, diese Grenzen zu überschreiten, auf einen irrationalen, leidenschaftlichen Impuls, die Möglichkeiten zu erweitern, sich mit einer gewissen Anmaßung und Unbeherrschtheit in verbotene Bereiche vorzuwagen. Ein klassisches Beispiel für die Hybris ist Prometheus, der Titan, der sich den Göttern widersetzte, indem er das Feuer stahl und es den Menschen gab, um ihnen den Fortschritt zu ermöglichen, wofür er schrecklich bestraft wurde.

Aber das Wort Hybris suggeriert auch die Idee der Hybridisierung, der Vermischung von Elementen, von getrennten Einheiten, die, wenn sie zusammengebracht werden, neue erzeugen, in gewissem Sinne die Reinheit überschreiten, um eine immer reichere, suggestivere Verschmelzung zu erreichen.

Aus diesen beiden Ideen ist dieses Werk entstanden, das darauf abzielt, Klänge zu schaffen, die durch die Musik den Zustand der leidenschaftlichen Erregung, der Übertreibung und des Exzesses der Hybris reflektieren und erforschen, um ein musikalisches Kaleidoskop zu schaffen, das verschiedene Atmosphären durchläuft, die mal heftig, mal verführerisch, dann wieder grotesk, komisch, wütend, erhaben oder heiter sind. Und das durch eine musikalische Sprache, die von