Sinfonie Nr.11 Allan Pettersson

Studienpartitur

Petterssons 11. Sinfonie wurde 1973 im Auftrag des Philharmonischen Orchesters Bergen fertiggestellt, das sich von der NOMUS-Stiftung eine finanzielle Unterstützung erhoffte; als diese jedoch ausblieb, sah sich das Orchester gezwungen, den Auftrag zu stornieren. Pettersson seinerseits hatte bereits beschlossen, seine Elfte Symphonie dem Orchester zu widmen, und war der Ansicht, dass das Interesse des Orchesters und der Auftrag Lohn genug waren.

Die Uraufführung fand am 24. Oktober 1974 in Bergen statt, und für das folgende Jahr war eine Aufführung durch das Stockholmer Philharmonische Orchester geplant. Als der Tag des Konzerts kam, war die Sinfonie jedoch ersetzt worden, weil der temperamentvolle Komponist dem Orchester damals verboten hatte, seine Musik zu spielen. Die erste schwedische Aufführung fand erst 1980 statt.

Es ist möglich, dass viele seiner Ideen zusammen mit der vorangegangenen Sinfonie in seiner Zeit im Krankenhaus entstanden sind. Die beiden Werke können als komplementär angesehen werden. Sein Freund und Biograph Leif Aare nennt sie These und Antithese und sagt, dass die zehnte Sinfonie eine Art musikalische Konfrontation mit der Außenwelt darstellt, während der Komponist in seiner elften Sinfonie eine Konfrontation mit der Innenwelt entwirft. Das Werk hat eine ähnliche Struktur und Dauer wie die vorangegangene Sinfonie. Ihr einziger Satz ist aus beschreibenden Gründen in fünf Teile gegliedert.

Der erste Teil beginnt auf eine Art und Weise, die süßer zu sein scheint als die Musik seiner früheren Sinfonie. Eine lyrische Melodie entwickelt sich langsam in einem trostlosen Klima, aber ohne Spannung. Aber das ist nur scheinbar, denn bald tauchen die ersten Ausbrüche auf, ohne jedoch die Aggressivität der Zehnten zu erreichen. Die Atmosphäre wird verdünnt, bis sie eine Reihe von Helldunkelschattierungen erreicht, die uns in den zweiten Teil einführen. Eine Art tiefes Lamento wird wiederholt. In seiner komplexen Polyphonie tauchen beruhigende Elemente auf, wie ein Hymnus aus der Tiefe, der versucht, dem Abgrund zu entkommen. Aber schließlich wird es von der Verzweiflung ertränkt.

Im dritten Teil taucht ein neues Element auf, das sich auf die akuten Lagen konzentriert. Die Spannung steigert sich im letzten Teil, der uns zum Beginn des vierten Teils führt. Verschiedene rhythmische Figuren werden wiederholt und führen zu einem neuen obsessiven, energiegeladenen Abschnitt, der sich in seinem letzten Teil abnutzt. Ein neuer wahnhafter Abschnitt führt uns zum letzten Teil. Ein plötzlicher Wechsel präsentiert uns eine Reihe von atonalen Phrasen auf der Saite in Form von Schüttelfrost. Die Musik beruhigt sich, indem sie eine Art Hymne bildet. Sie entfaltet sich jedoch nicht vollständig wie bei anderen Gelegenheiten, sondern wird von Spannungen beherrscht. Eine hoffnungsvollere Phrase beschließt die Sinfonie.

Es ist ein weniger schrilles Werk als seine vorherige Sinfonie, als ob er eine innerere Welt erforschen würde. So können wir sie als komplementär verstehen, so wie es Leif Aare ausdrückt. Trotz allem ist es ein düsteres Werk, das nichts Positives zu dieser Erkundung der inneren Welt beiträgt.